Freitag, 28. Juni 2013

Ein englisches Picknick I

Ein schöner, warmer Nachmittag mit blauen, wolkenlosen Himmel, strahlendem Sonnenschein. Eine große, karierte Wolldecke auf einer Blumenwiese oder unter einem Baum. Kinder spielen und Erwachsene sitzen oder liegen schläfrig auf der Decke und genießen wunderbare Sandwiches, köstliche Salate und frisches Obst.

So ein Picknick ist eine feine Sache. Und eine sehr englische. Schon Oliver Cromwell ließ sich ein Essen im Hyde Park servieren und Samuel Pepys nahm regelmäßig seine Mahlzeiten während Bootsfahrten auf der Themse ein. Besonders beliebt wurde das Picknick im Viktorianischen Zeitalter. Queen Victoria selbst entwicklelte eine Vorliebe für die Freiheit einer Mahlzeit außerhalb des Palastes. Für Arme wie für Reiche war das Picknick eine Flucht aus dem Alltag - vor den schmutzigen, überfüllten Straßen der Industriestädte und vor den Zwängen eines durch die Etikette streng geregelten Essens in Inneren eines Hauses.

Fortnum and Mason verkauft übrigens seit 1788 seine Picknickkörbe, damals mit Geflügel, Wild, Kuchen mit Sahne und anderen Köstlichkeiten. Außer diesen luxuriösen Varianten gab es damals auch Picknickkörbe von Eisenbahngesellschaften zu kaufen, die Brot, Butter, Käse, Geflügelsalat und Wein beinhalteten - auch Geschirr und Besteck waren mit in dem Weidenkorb, der für 3 Shilling erhältlich war.

Was zu einem Picknick serviert wird, ist natürlich immer eine Frage von Geschmack und Anlass, aber ein wahrscheinlicher Bestandteil ist das Sandwich, da es praktisch zu essen und für jeden Geschmack passend zu belegen ist. Obwohl es schon vorher üblich war, Fleisch oder Käse zwischen zwei Stücken Brot zu essen, gibt es die Bezeichnung erst seit 1762, als der vierte Earl of Sandwich, John Montague, einige Scheiben Rostbeef zwischen zwei Scheiben Brot zum essen forderte. Und zwar, um während seines Hobbys, des Glücksspiels, essen zu können, ohne es zu unterbrechen und ohne schmierige Finger zu bekommen. So kam es, dass das Sandwich den gleichen Namen erhielt wie einige Inseln, die Captain Cook auf einer von John Montague mit finanzierten Expedition entdeckte - die Sandwich Islands.

Variationen des Sandwichs gibt es viele auf der Welt, so gibt es in Griechenland Pita-Brot gefüllt mit Feta, Zwiebeln, Oliven und Humus, in Frankreich Brot mit Olivenöl und Salat und mittlerweile überall auf der Welt die amerikanische Version - den Burger. Für ein englisches Picknick schlagen wir zwei echte Klassiker vor:

  1. Das Gurken-Sandwich
  2. Das Lachs-Sandwich
 Unsere Rezepte für diese und weitere Picknick-Spezialitäten folgen nächste Woche!

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